Was ist typisch für niedrige Durchflüsse?
Wie unterscheidet sich ein geringer Durchfluss von unter 100 g/h von einem „normalen“ oder hohen Durchfluss? Anwendungen für (extrem) geringe Durchflüsse zeichnen sich durch bestimmte Phänomene aus, die im Zusammenhang mit größeren Durchflüssen nicht auftreten oder irrelevant sind. Aufgrund der (äußerst) geringen Flüssigkeitsmenge, die bewegt wird, sind (extrem) geringe Durchflüsse so empfindlich, dass schon minimale Störungen des Prozesses oder der Umgebungsbedingungen erhebliche Auswirkungen auf die Durchflussstabilität haben können. Entscheidend sind also der Einfluss der äußeren Bedingungen und die Mittel, mit denen diese äußeren Bedingungen gesteuert werden können. Zum Beispiel haben bereits kleine Lecks, bei denen Flüssigkeiten oder Gase in den Prozess gelangen oder aus dem Prozess austreten, erheblichen Einfluss auf den gewünschten Durchfluss. Ferner ist zu berücksichtigen, dass Behinderungen durch feste Partikel oder Verunreinigungen der kleinen Durchflussleitungen den Durchfluss ungewollt stören. Insbesondere bei der Dosierung geringer Durchflüsse führen instabile Druckwerte zu instabilen Durchflüssen. Abweichungen beim Vordruck, Pulsation aufgrund zu großer Pumpenhubvolumen im Vergleich zur Durchflussmenge und Auflösung von Gasen (Druckluft) beim Unterdrucksetzen der zu dosierenden Flüssigkeit führen zu instabilen Durchflüssen.
Kenntnisse der Anwendung sowie der physische Transport im Rahmen des Prozesses sind für komplexe Vorgänge wie die Handhabung geringer Durchflüsse entscheidend. Die Optimierung der Durchflussstabilität und die Leistung von Flüssigkeitssystemen erfordern umfassende Kenntnisse der Eigenschaften von Flüssigkeiten und Systemkomponenten unter vielen verschiedenen Bedingungen. Jede Komponente, die in einem Flüssigkeitssystem zum Einsatz kommt, kann das Verhalten einer Flüssigkeit beeinflussen oder mit anderen Komponenten interagieren, insbesondere bei niedrigen Durchflüssen.