Eingefrorene Leitungen
Ein anderer Effekt, den ich während meiner Tätigkeit aus Service-Ingenieur bei Kunden immer wieder sehe, sind eingefrorene Leitungen.
Warum frieren Rohrleitungen eigentlich ein?
Wenn ein kalter Gasstrom mit hoher Geschwindigkeit durch eine Rohrleitung fließt, wird sich auch die Leitung selbst abkühlen. Dieser Effekt wird noch stärker, wenn in der Leitung Restriktionen wie z.B. eine Verengung des Rohrdurchmessers oder eingebaute Ventile (z.B. Shut-off Ventile) verbaut sind. Kalte Oberflächen ziehen Luftfeuchtigkeit an, die dort kondensiert. Wenn sich nun die Umgebungstemperatur dem Gefrierpunkt nähert oder das fließende Medium sehr kalt ist, gefriert das kondensierte Wasser auf der Oberfläche. Falls auch das fließende Gas Feuchtigkeit enthält, dann geschieht das auch in der Rohrleitung. Wenn das Risiko besteht, dass sich Eis innerhalb des Gasflusses bilden kann, muss das Gas von Feuchtigkeit befreit werden. Eine Kühlfalle oder ein Gefriertrockner kann hier Abhilfe schaffen.
Die Einlaufstrecke in der Praxis
Ich habe die Einlaufstrecken als „zu kurz“ oder „lang genug“ bezeichnet, aber was genau bedeutet das eigentlich? Generell gibt es Faustformeln für die minimale Länge der Einlauf- und Auslaufstrecke:
- 10 x D (Durchmesser des Rohrs) als Einlaufstrecke an der Eingangsseite des Instrumentes
- 4 x D (Durchmesser des Rohrs) als Auslaufstrecke an der Ausgangsseite des Instrumentes
Für Gasflüsse von 100 – 1500 l/min werden in der Praxis oft 12 mm- oder ½“- Verrohrungen eingesetzt. Bei Durchflüssen von über 1500 l/min empfehlen wir größere Rohrdurchmesser.